Geplanter Inhalt:
(Änderungen vorbehalten)
Liebe Leserinnen und Leser,
Eindeckermodell mit Zweischraubenantrieb von Henson und Stringfellow aus dem Jahre 1848
Entwicklungsgeschichte des Flugmodellbaus
von Walter Werner
Das startbereite Halberstadt CL.II Flugmodell
Die Halberstadt CL.II als RC-Flug-Modell im Maßstab 1/16
von Walter Werner
Rumpfgerüst des Albatros-B.II-Nachbaus
Neubau einer Albatros BII
von Thomas Krause und Martin Dürrwaechter
Ing. Adolf Warchalowski auf seinem „Autopiplan“ in Wien-Neustadt 1910
Geschichte eines Flugzeuges
und dessen historischen Modells
von Walter Werner
Flugplatz der bFA (A) 296 Boulain Ferme am 21. September 1917
Flugplatz der bFA (A) 296 Boulain Ferme als Kartonmodell-Diorama
von Walter Werner
Der Modellbau der Lloyd C.V (WKF) 82.24 im Maßstab 1:48, basierend auf dem Special Hobby Bausatz
Die Lloyd C.V im Modell
von Peter Plattner, Wien
Der Schnellaufklärer / Leichtbomber S.V.A. 5 (Savoia-Verduzio-Ansaldo)
Die „Modellbau-Schätzchen“ unserer Leser
von Otto Weber-Niebuer
Die Fokker DR.1 von Lt. Körner, Jasta 19
Flugzeuge bekennen Farbe – Teil 1, Fokker DR.I
von Roman Seißler
seit Jahren haben wir einen Informationsstand an den Modellbautagen in Oberschleißheim bei München. Einige Male waren wir auch am Stand der IG-Kartonmodellbau auf der Messe „Faszination Modellbau“ in Sinsheim vertreten.
Die Modellbauer unter unserer Leserschaft hatten uns gefragt: „... warum bringt ihr nicht einmal eine Ausgabe für den Modellbaufreund, in der auch die technischen Daten des Vorbilds zu finden sind...“.
Mit der vorliegenden Ausgabe des Propellerblatts starten wir den Versuch den Wünschen dieser Leserschaft nachzukommen. Dabei bleiben wir jedoch unserem Themengebiet der frühen Luftfahrt von 1900 bis 1920 treu.
Ab sofort gibt es somit drei Reihen des Mitteilungsblattes der Interessengemeinschaft Luftfahrt (IGL). Fundament sind immer noch drei Standartausgaben „Das Propellerblatt“ pro Jahr.
Als nächste Reihe gibt es zwei Modell-Ausgaben im Jahr, deren Themenschwerpunkte RC-Flug-, Karton- und Kunststoff-Modellbau sowie der Nachbau von Original-Flugzeugen sein wird.
Ihre IGL-Redaktion
Der Bau von Flugmodellen hatte schon immer einen besonderen Reitz. Dabei gilt unserem Interesse vor allem Flugmodellen der frühen Luftfahrt von 1900 bis 1920. Historisch ist eine Bemalungsvielfalt überliefert, wie sie kein Zeitraum später mehr geboten hat und auch nicht mehr bieten wird. Parallel zu den Modelleisenbahnern möchten wir diesen Zeitraum als Epoche I bezeichnen.
Zum Entwicklungsgeschichte des Flugmodellbaus müssen wir aber auch die Epoche vor diesem Zeitraum beleuchten, sozusagen die Epoche 0. Wie weit diese Epoche zurückreicht, lässt sich schwer ermitteln, dieser Artikel erhebt daher nicht den Anspruch der Vollständigkeit.
Widmet man sich einige Zeit dem oft höchst fesselnden Quellenstudiums, kommt man bald zum Ergebnis, dass immer noch historische Unwahrheiten vermittelt werden. So ist Otto Lilienthal genauso wenig der erste, der sich mit dem Studium des Vogelfluges beschäftigte, wie die Gebrüder Wrigth die ersten waren, die einen freien Flug mit einem Motorflugzeug machten.
Schon lange wollte ich wieder einmal einen Doppeldecker bauen. Klein und handlich sollte er sein, und nicht auf jedem Flugplatz zu finden. Die Wahl fiel auf die Halberstadt CL.II, mit der Flugzeugführer Vzfw. Albert Hermann und Fliegerschütze Vzfw. Franz Xaver Brandl bei der Schutzstaffel 24 flogen. Davon lagen genügend Vorbildfotos vor (siehe Propellerblatt E3). Leider war zum damaligen Zeitpunkt kein Bauplan erhältlich, und so blieb nichts anderes übrig als den Plan aufgrund einer 3-Seiten-Ansicht selbst zu konstruieren.
Das Tarnmuster der Tragfläche, die Hoheitsabzeichen, die Staffelmarkierung und alle Details zeichnete ich am PC und druckte die Vorlage auf Japanpapier aus, das ich auf A4 Größe zuschnitt. Gelegentlich auftretende Farbkleckse sorgten für eine realistische Verschmutzung. Das Papier wurde mit Tapetenkleister auf die Flächenrippen und auf den Rumpf aufgebracht und mit 1/1 verdünntem klarem Spannlack gestrichen.
Ein wahrhaft gigantisches Projekt hat sich unser Leser Thomas Krause vorgenommen. Es handelt sich hierbei um einen flugfähigen Nachbau der Albatros B.II Schulmaschine mit Doppelsteuerung aus dem Jahre 1915. Das Flugzeug wurde unter Albatros BII/TK bei der OUV (Oskar-Ursinus-Vereinigung) und beim LBA (Luftfahrtbundesamt) angemeldet.
Da es nicht sehr viele Unterlagen hierüber gibt, mussten alle Daten anhand von Fotos, die bei Museumsbesuchen gemacht wurden, rekonstruiert werden. Dabei werden alle Details mithilfe eines 3D-Zeichenprogramm von Martin Dürrwaechter konstruiert.
Wer zu diesem Projekt Bilder und Informationen beisteuern kann, oder das Projekt finanziell unterstützen möchte, setze sich bitte mit Thomas Krause albatros1914@online.de in Verbindung.
Jakob Warchalowski begann 1858 in einem kleinen handwerklichen Betrieb Maschinen zu bauen und legte damit den Grundstock für das Unternehmen. Bald nach der Erfindung der Verbrennungskraftmaschine erkannte Warchalowski die Bedeutung dieses Vorstoßes in der technischen Entwicklung und begann, selbst Verbrennungsmotore zu bauen. Der große Wirtschaftsraum der alten Monarchie war ein dankbares Absatzgebiet für Stationärmotore, und in Folge dessen konnten die Söhne Warchalowskis (Karl, Adolf und August) den Betrieb ausbauen.
Im Jahre 1909 schaffte August Warchalowski einen Doppeldecker nach dem französischen Muster Farman an, um mit diesem Versuche in Österreich anzustellen. Im Februar 1909 begannen die Flugversuche mit diesem Apparat, der von seinem Bruder Ing. Adolf Warchalowski geflogen wurde.
Die Söhne Warchalowskis traten mit der Firma Werner & Pfleiderer in Verbindung. Werner & Pfleiderer war eine österreichische Firma, mit Sitz in Wien Ottakring und verfügte über ausgedehnte Maschinenbauwerkstätten.
Im Jahre 2003 machten wir (die Propellerblatt Autoren Reinhard Kastner und Walter Werner) einen Kurzurlaub in Frankreich, um ehemalige Feldflugplätze der Fliegertruppe zu besuchen. Dabei kamen wir auch zur Boulain Ferme.
Nach dem Kurzurlaub in Frankreich keimte die Idee, die Boulain Ferme als Kartonmodell-Diorama nachzubauen. Es standen historische Luftaufnahmen zur Verfügung, und so konnte anhand dieser Aufnahmen schnell der Grundriss gezeichnet werden.
Die Boulain Ferme wurde bereits unter der Reihe „Damals und heute“, im Heft 9 unserer Standardausgabe beschrieben. In diesem Beitrag wurden Bilder veröffentlicht, die den Besuch von Lt.d.R. Hans Auer und Vzfw. Schmidt vom der bayerischen Jasta 32 bei der bayerischen Flieger Abteilung (A) 296 am 21. September 1917 zeigen. Genau dies sollte auf dem zu erstellenden Diorama dargestellt werden.
Das Diorama sollte die Abmessungen 120 x 60 cm erhalten. Häuser, Zelte und die Halle wurden im Maßstab 1:100 als Karton gefertigt.
Modellbau ist für mich wesentlich mehr als ein Hobby. Bereits als kleiner Junge lösten meine, viel zu rasch, mit ungeduldigen Händen, wild verklebten Airfix Bausätze wirkliche Begeisterung aus. Dieses wunderbare Gefühl, des völligen Aufgehens in einer Miniaturwelt und die Freude über die Fähigkeit etwas schaffen zu können ist mir bis heute geblieben. Damals wie heute bereitet es mir immer wieder großes Vergnügen mich in dieser Tätigkeit zu verlieren. Es ist wie eine Art Rausch und die Stunden verfliegen regelrecht. Doch da gibt es auch die andere Seite. Die „dunkle“. Misslingt etwas, finde ich einfach keine Lösung für ein Detail. Dann wird alles zur Qual und nicht selten hilft nur das Modell einfach zur Seite zu legen. Gras drüber wachsen zu lassen und einfach Distanz zu gewinnen. Nach einiger Zeit geht es dann wieder und was ein unlösbares Problem schien löst sich wie von selbst. Beim Modellbau ist es wie beim Wein, wirkliche Spitzenjahrgänge müssen abliegen.
Mein Freund Wolfgang Sax hat mir von einer Anregung Dieter Gröschels berichtet, dass im Propellerblatt-Heft mal die „Modellbau-Schätzchen“ der Mitglieder gezeigt werden könnten / sollten. Finde ich eine prima Idee! Deshalb hier gleich mein Beitrag.
Die S.V.A. 5 im Original
Der Schnellaufklärer / Leichtbomber S.V.A. 5 (Savoia-Verduzio-Ansaldo) galt 1918 als das schnellste italienische Flugzeug des Ersten Weltkriegs. Dieses Flugzeug wurde von der 87. italienischen Squadriglia La Serenissima eingesetzt. Diese Staffel war eng mit Venedig verbunden, deshalb trugen die Flugzeuge die venezianische Flagge mit Markuslöwen als Wappen. Es ist eines der prächtigsten Staffelabzeichen, das ich kenne.
Der Dichter Gabriele d’Annunzio regte einen Propagandaflug an, bei dem Flugblätter abgeworfen werden sollten. Die 87. Squadriglia La Serenissima führte 1918 diesen vielbeachteten Langstreckenflug nach Wien durch. Damit Gabriele d’Annunzio auch mitfliegen konnte, baute man eine S.V.A. 5 zum Zweisitzer um.
Roman Seißler bietet schon seit Jahren hervorragend gestaltete Kartonmodelle zur Fokker DR.1 an. Dadurch lag es nahe, dass er sich sehr ausgiebig mit der Farbgebung dieses Flugzeugtyps beschäftigte. Seine Erkenntnisse möchten wir unseren Lesern nicht vorenthalten.
Farbkommentar von Roman Seißler
In einer Quelle fand ich vor einiger Zeit den Hinweis, daß Idflieg gefordert hat den unteren Rumpfrand zum Schutz der Naht gegen UV Einwirkung 5 cm zu überstreichen. Notwendig wurde dies, da der vorher übliche Komplettanstrich in hellblau wegfiel (Gewichts- oder Preisgründe?). Zeitlich geschah dies vermutlich mit der besseren Ausführung der Haupttragfläche.
Leider finde ich diese Stelle bisher nicht mehr. Es passt wunderbar zusammen, dass die DR.I bis ca. zur Nummer 124/17 keinen hellen Streifen am Rumpfrand trugen. Nummer 127/17 ist die erste DR.I mit diesem Streifen. Außerdem erkennt man bei 127/17 auch eine Umrandung des Höhenleitwerks in heller Farbe.
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Liebe Leserinnen und Leser,
seit Jahren haben wir einen Informationsstand an den Modellbautagen in Oberschleißheim bei München. Einige Male waren wir auch am Stand der IG-Kartonmodellbau auf der Messe „Faszination Modellbau“ in Sinsheim vertreten.
Die Modellbauer unter unserer Leserschaft hatten uns gefragt: „... warum bringt ihr nicht einmal eine Ausgabe für den Modellbaufreund, in der auch die technischen Daten des Vorbilds zu finden sind...“.
Mit der vorliegenden Ausgabe des Propellerblatts starten wir den Versuch den Wünschen dieser Leserschaft nachzukommen. Dabei bleiben wir jedoch unserem Themengebiet der frühen Luftfahrt von 1900 bis 1920 treu.
Ab sofort gibt es somit drei Reihen des Mitteilungsblattes der Interessengemeinschaft Luftfahrt (IGL). Fundament sind immer noch drei Standartausgaben „Das Propellerblatt“ pro Jahr.
Als nächste Reihe gibt es zwei Modell-Ausgaben im Jahr, deren Themenschwerpunkte RC-Flug-, Karton- und Kunststoff-Modellbau sowie der Nachbau von Original-Flugzeugen sein wird.
Ihre IGL-Redaktion
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Dieses Heft wird voraussichtlich ab August 2009 lieferbar sein. |