Aus dem Inhalt:
Puchheim - Bayerns erster Flugplatz Das Technikmuseum „Profil“ in Mittelbiberach
von Michael Schmeelke Nachbauten der Etrich Taube und Albatros B.I auf der AERO2001 in Friedrichshafen
von Michael Schmeelke Feindliches Geschwader im Anflug
von Reinhard Kastner Marineflieger Flandern III
von Michael Schmeelke Deutsche Flieger Einheiten 1914 - 1918
Folge 1
Feldflieger-Abteilungen & Festungsflieger-Abteilungen
Zusammengestellt von Reinhard Zankl Wer, Wann, Wo, Was ? - Unsere Frageseite(n)
Folge 1 Foto mit Geschichte (II)
Als Feuer vom Himmel fiel.
von Reinhard Kastner Markierungen (1)
Die bayer. Fliegerabteilung (A)286 im Jahre 1918
Reinhard Kastner
Vor Ihnen liegt nun die Nummer 1 des PropellerBlatt, welches Ihnen hoffentlich ebensogut gefällt wie unser Probeheft. Nachdem das Interesse an der Nr.0 des Heftes größer war als wir erwartet haben, hoffen wir alle, daß es so bleibt. Auch aus dem Ausland – überraschenderweise - meldeten sich ein paar Interessierte. Vielleicht findet sich noch Ansprechpartner oder Leser mit Deutschkenntnissen in Frankreich. Es war schon vor dem 1. Weltkrieg eine führende Luftfahrtnation und auch im Kriege ein bedeutender Gegner der deutschen Fliegertruppe.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben 50 Hefte einen Interessenten gefunden, und diese Ausgabe des Propellerblatts beinhaltet auch den ersten Beitrag eines neuen Autors!
Ihre/Eure Mitarbeit ist erwünscht, und notwendig! Beiträge können Fotos, Artikel, Biographien, Fragen und was sonst noch so anfällt sein. Keine Hemmungen! Die Redaktion freut sich über jedes Angebot. Für eine einfachere Verarbeitung sollten die Textbeiträge vorzugsweise in Word sein.
ScM/ZaR In Puchheim, ca. 16 km westlich von München, wurde am 22. Mai 1910 der erste planmäßig angelegte Flugplatz in Bayern mit einem großen Flugwettbewerb eröffnet. Betreiber war die aus dem Königlich Bayerischen Automobilklub hervorgegangene „Akademie für Aviatik“. Das Flugfeld hatte eine Größe von 76 ha und verfügte über mehrere Flugzeugschuppen und Werkstätten sowie einen großzügig bemessenen Zuschauerbereich mit Restaurant.
Die 1910 gegründete Firma „Aeroplanbau Otto-Alberti“ hatte ihr erstes Domizil auf eben diesem Flugplatz in Puchheim.
1911 sorgte Hellmuth Hirth für Schlagzeilen, als er mit einer Etrich/Rumpler Taube (diese Maschine befindet sich heute im Deutschen Museum) von Puchheim nach Berlin flog und den mit 50 000 Goldmark dotierten Kathreiner-Preis gewann. Im Frühjahr dieses Jahres eröffnete in Mittelbiberach ein neues Technikmuseum. Hier wird die Geschichte und Entwicklung der Technik anhand von Maschinen, Autos und Flugzeugen dargestellt. Unter den Exponaten befinden sich das erste Benz Automobil aus dem Jahr 1896, Lanz Bulldogs und eine MiG 15. Des weiteren sind in dem Museum Werkstätten und Tankstellen aus den 20er und 30er Jahren aufgebaut.
An dem Holzmodell ist ein Blechtypenschild „D.F.W. C.III L.i.h.“ befestigt. Später wurde noch unfachmännisch Albatros darüber gemalt. (Sammlung M. Schmeelke)
Mein besonderes Interesse galt der dortigen Luftfahrt-abteilung, hier wird an Ernst Ottenbacher den ersten Mittelbiberacher „Himmelspionier“, so wurde er damals in der Lokalzeitung „Anzeiger vom Oberland“ genannt, mit seinem „Aeroplan“ aus dem Jahr 1911 erinnert. Zudem hängen hier ein großes Holzmodell aus dem Besitz von Max Immelmann und einige Dornier Werksmodelle. Auf der diesjährigen AERO in Friedrichshafen stellte der „Historische Flugzeugbau Fürstenwalde“ Nachbauten einer Etrich Taube und einer Albatros B.I aus.
Die Taube gehört fluggeschichtlich zu den herausragenden Konstruktionen vor dem 1. Weltkrieg. Sie wurde noch in den ersten Kriegsmonaten von der deutschen Fliegertruppe, mit der militärischen Bezeichnung A-Flugzeuge (unbewaffnete, zweisitzige Eindecker) und von der österreichisch-ungarischen Luftfahrtruppe (Bauart 70./71./72.) an der West- und Ostfront eingesetzt.
Die Taubenkonstruktion geht auf den Österreicher Igo Etrich zurück. Bereits 1903 hatten Etrich und sein Mitarbeiter Franz Wels ein Gleitflugmodell in der Flügelform des Zanonia Samens gebaut, auf dessen Gleit- oder Flugeigenschaften Prof. Friedrich Ahlborn 1897 in einer Schrift hingewiesen hatte. Mit diesem Modell gelangen Gleitflüge bis zu 1000 m Länge. Im Jahr 1905 folgte dann ein bemannter Flugapparat in der gleichen Bauweise. Nach Beginn des ersten Weltkrieg wurde das Flugzeug sehr bald als Waffe erkannt und immer mehr bei den Feindseligkeiten eingesetzt. Der erste deutsche Bombenabwurf aus einem Flugzeug erfolgte am 3. August 1914 auf die Festung Lunéville. Der erste französische Bombenangriff auf eine unbefestigte deutsche Stadt wurde am 23. August 1914 auf die badische Stadt Mühlheim durchgeführt.
Weitere Angriffe gegen die deutsche Rüstungsindustrie im Ruhrbecken, im Saargebiet und in der oberrheinischen Tiefebene folgten. Bald wurden auch andere unbefestigte Städte wie Stuttgart, Freiburg im Breisgau oder Karlsruhe angegriffen.
Am 6. September 1915 wird wieder ein Bombenangriff geflogen und zwar durch die französische Groupe de Bombardement 2 vom Flughafen Malzéville aus. Später aufgefundene Dokumente belegen, daß Saarbrücken das Hauptziel war. Der Angriff erfolgt in zwei Geschwadern - eines fliegt über Pont-a-Mousson Sécourt - St. Avold - das Andere über die Gegend nördlich von Château-Salins - nördlich Mörchingen St. Avold. Die Seeflugstationen Flandern I (Zeebrügge) und Flandern II (Ostende) sind jedem Interessierten der Marineflieger Geschichte hinlänglich bekannt. Verschiedentlich taucht in Berichten oder Akten ab dem Sommer 1918 die Abteilung oder Station Flandern III auf. Nach einer Aufstellung des ehemaligen Marinearchivs Berlin, Wilhelmstr. aus der Nachkriegszeit wird Flandern III als Seeflugstation bezeichnet.
In einer Akte des Bundesarchivs (BA) Freiburg fand ich zwei Blätter über die Flugzeugzuweisung an Flandern III vom August 1918. Demnach erhielt die Einheit folgende Maschinen:
2 LVG C.VI
3 Halberstadt CL.II (Im gleichen Monat an Marine Sonderstaffel abgegeben)
5 Halberstadt CL.IV
1 Halberstadt C.V
1 Rubild (Ende des Monats an Armee Flugpark Gent)
Nach dieser Aufstellung muß es sich bei Flandern III um eine Landflugzeug Abteilung gehandelt haben. Die deutschen Fliegertruppen im 1. Weltkrieg waren um den Jahreswechsel 1916/1917 einer Reorganisation unterworfen, bei der fast alle Einheiten eine neue Bezeichnung bekamen.
In mehreren Folgen sollen in Tabellen diese Umwandlungen, sowie andere Umbenennungen, der deutschen Fliegereinheiten zur besseren Übersicht zusammengefaßt werden.
Es ist geplant die folgenden Formationen abzuhandeln:
Feldflieger-Abteilungen (FFA)
Festungsflieger-Abteilungen (FestFA)
Artillerie Flieger-Abteilungen (AFA)
Halb-Abteilungen, Flieger- u. Artillerie Flieger Kommandos
Flieger-Abteilungen, Flieger-Abteilungen (A), Riesenflugzeug Abteilungen (FA, FA(A), RFA)
Kampfstaffeln u. -geschwader (KS & KAGOHL, BAO, BAM)
Bombenstaffeln u. - geschwader (BS & BG)
Schutz-/Schlachtstaffeln, Schlachtstaffelgruppen
Kampfeinsitzer Einheiten (KEA, KEK, KESt)
Jagdstaffeln, -gruppen und Jagdgeschwader (JaSta, JGr, JaGe)
Schul- & Lehreinheiten (Preussen)
Schul- & Lehreinheiten (Bayern) In dieser Rubrik kann jeder Fragen stellen und hoffentlich kann dann einer der anderen IGL’s auf irgendeine Weise weiterhelfen. Die Antworten sollen auch in dieser Rubrik erscheinen und natürlich werden sie auch an den Fragesteller weitergeleitet.
Auf unten abgebildetem Foto ist eine unbekannte Flugmaschine (?) aus dem ersten Welt-krieg zu sehen. Die einzige Information dazu besteht aus den Notizen auf der Rückseite, die von zwei Handschriften stammen. Von der einen stammt „VAGGO DRP“ und von der Anderen „Flieg. Voigt, Hpt.Korn, Nov. 1918“.
Kann jemand mit den Angaben etwas anfangen oder weiß sonst etwas? Das heutige Foto mit Geschichte zeigt ein verbranntes Flugzeuggerippe auf einem Ackerfeld.
Nun, zu diesem Foto gibt es eine interessante Erzählung die ich unseren Lesern nicht vorenthalten will. Aufgeschrieben hat die Ereignisse, die zu obigen Foto führten, der Leutnant der Reserve Otto Silzer, Beobachterschüler der bayerischen Fliegertruppe beim Artillerie Fliegerkommando Grafenwöhr. Er flog mit diesem Flugzeug und glücklicherweise hat er den Vorfall unbeschadet überstanden.
„ Ich liege morgens noch im tiefen Schlaf. Am Abend war ich im Kameradenkreise recht lustig gewesen und der genossene Wein mochte zu dem holden Schlummer sein übriges getan haben. Da stürmt eine Ordonnanz in mein Zimmer und ruft laut meinen Namen. Zuerst recht ärgerlich über die unliebsame Störung, wandelt sich mein Gesichtsausdruck in das Gegenteil um, als ich auf dem überbrachten Zettel die Mitteilung von einem Überlandfluge nach Fürth lese. Dies ist die erste Folge einer neuen Reihe, die sich mit Staffelemblemen, persönlichen Abzeichen und sonstigen Markierungen an Flugzeugen der deutschen Fliegertruppe beschäftigen wird. Den Anfang bildet das Staffelabzeichen der bayerischen Flieger-Abteilung (A) 286 im Jahre 1918.
Durch einen Zufall erhielt ich vor einiger Zeit zwei Fotos von zu Bruch gegangenen Flugzeugen. Bei näherer Betrachtung der Aufnahmen erkannte ich auf dem Rumpf ein für mich völlig unbekanntes Abzeichen. Auf beiden Bildern ist eine freundlich dreinschauende, Vogel ähnliche Figur, die mit ihrem langen Hals aus einem Maßkrug blickt, zu sehen.
Ich hatte dieses Abzeichen zuvor noch nie gesehen! Zu welcher Fliegerabteilung gehörte dieses Abzeichen? Auf der Rückseite des einen Fotos fand ich eine mit Bleistift geschriebene Notiz: ”Absturz Kanngießer”. Diesen Namen kannte ich!
Mein Interessenschwerpunkt liegt bei der bayerischen Fliegertruppe und in meiner Liste der Gefallenen fand sich ein Vizefeldwebel Georg Kanngießer. Bayerische Flieger Abteilung (A) 286.
Besatzung Ltn. Fichtbauer, Beobachter Ltn. Herz.
Mai 1918, Condé-les-Herpy, Frankreich.
© Hans Trauner 2001
Vor Ihnen liegt nun die Nummer 1 des PropellerBlatt, welches Ihnen hoffentlich ebensogut gefällt wie unser Probeheft. Nachdem das Interesse an der Nr.0 des Heftes größer war als wir erwartet haben, hoffen wir alle, daß es so bleibt. Auch aus dem Ausland – überraschenderweise - meldeten sich ein paar Interessierte. Vielleicht findet sich noch Ansprechpartner oder Leser mit Deutschkenntnissen in Frankreich. Es war schon vor dem 1. Weltkrieg eine führende Luftfahrtnation und auch im Kriege ein bedeutender Gegner der deutschen Fliegertruppe.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben 50 Hefte einen Interessenten gefunden, und diese Ausgabe des Propellerblatts beinhaltet auch den ersten Beitrag eines neuen Autors!
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ScM/ZaR
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