Aus dem Inhalt:
Liebe Leserinnen und Leser, Abschuss des italienischen Luftschiffs „Cittá di Ferrara“
von Walter Werner Flakvolltreffer in 4200 Meter Höhe
von Walter Werner Flugpionier Gerhard Petersen
von Gerhard Friedrich Dose Melli Beese
Die erste Frau Deutschlands mit "Flugzeugführerlizenz“
von Walter Werner Denhaut-Flugboote und ihre Weiterentwicklungen – Teil 2
F.B.A. (1914-1917)
von Walter Werner Halberstadt CL.II C.6348/17 <1>
die Wetterverhältnisse in diesem Frühjahr waren durch viele Niederschläge gekennzeichnet. Manche Regionen standen permanent unter Wasser. Vielerorts wurde der Wunsch verspürt, diesem Element zu entfliehen. Wahrscheinlich aus dieser Überlegung heraus ist der Schwerpunkt dieses Heftes die Entwicklungsgeschichte der Flugboote. Für die Überarbeitung des Artikels über die k.u.k. Kriegsmarine in diesem Heft bedanken wir uns herzlich bei Herrn Peter Plattner aus Wien. Er hat ihn unter seine fachkundige Lupe genommen und überlies uns Bilder zu diesem Thema. Er machte uns auch darauf aufmerksam, dass das Museum „1915/1918“ in Kötschach Mauthen (Kärnten) am 23.6.2006 eine Sonderausstellung zur k.u.k. Fliegertruppe plant. Die Kuratorin ist Frau Gabriele Schaumann, und Peter Plattner wirkt an der Gestaltung der Ausstellung mit. Auch im nächsten Heft (Nr16, Ausgabe Sommer 2006) können Sie wieder eine größere Themenvielfalt erwarten. Wenn viele Beiträge aus unserer Leserschaft kämen würden wir dies sehr begrüßen.
Ihre IGL Die „Cittá di Ferrara“ ist das erste Luftschiff, dass von den Mittelmächten im 1. Weltkrieg abgeschossen wird. Diesen besonderen Luftsieg erringen FLt. (Fregattenleutnant) Gustav Klasing (Flugzeugführer) und Seekadett Johann Fritsch Ritter von Cronenwald (Beobachter) mit dem Flugboot L48 der k.u.k. Kriegsmarine. Am 8. Juni 1915 3 Uhr morgens bombardiert das italienische Luftschiff „Cittá di Ferrara“ die Ganz & Co Werftanlagen in der Hafenstadt Fiume (heute Rijeka). Die „Cittá di Ferrara“ stand unter dem Kommando von Comandante Tenente di vascello Castruccio Castracane, Der Angriff fordert ein Opfer und verursacht nur geringe Schäden. Kurz darauf wird das italienische Luftschiff von Norden her kommend, über Veglia gesichtet. Um das Luftschiff abzufangen und zu stellen besteigen Klasing und Fritsch auf der Seefliegerstation Pola (heute Puna) das Flugboot L48. Um 5.15 Uhr morgens kommt die „Cittá di Ferrara“ über der Insel Asinello in Sichtweite. Wie dieser Artikel entstand
Aus meiner Nachbarschaft lernte ich Frau Maria Friederika Brandl kennen. Ihr Mann - Franz Xaver Brandl - wurde im 1. Weltkrieg in Frankreich an der Westfront als Flugzeugführer und Fliegerschütze bei der Fliegertruppe eingesetzt. Im 2. Weltkrieg kam Herr Brandl als Beamter des 347. Versorgungsregiments nach Russland. Seit 17. Januar 1943 gilt er als vermisst. Frau Brandl führte aus diesem Grund nach dem 2. Weltkrieg die Fahrschule Brandl in München ohne ihren Mann, und musste ihren Sohn Manfred allein erziehen. Eines Tages lieh mir Frau Brandl ein Fotoalbum, mehrere Feldpostkarten, Urkunden, einen Kriegsstammrollen-Auszug und Dokumente ihres Mannes aus der Zeit des 1. Weltkriegs zur Ansicht. Ein Bordbuch enthielt weit über 150 so genannte Barogramme in dem Brandl den Verlauf seiner Einsätze in groben Zügen festhielt. Schon früh interessierte ich mich für alte Flugzeuge. Aus diesem Grund war ich bestrebt die Fotos, Notizen und Aufzeichnungen Brandls jedem zugänglich zu machen. Gerhard Marinus August Robert Petersen wurde am 8. Juni 1894 in Ovendorf (Nähe Lübeck) geboren. Sein Vater pachtet danach ein Gut, das in seiner damaligen Form heute noch existiert. Petersen ging in Bad Oldesloe auf das Gymnasium. Nach der Schule ging er nach Johannisthal, lernte das Fliegen und bestand am 14. Februar 1914 die Flugzeugführerprüfung mit Nr. 669, auf einer Jeannin-Stahltaube. Kurz danach plante er einen Rekordflug. Zu dessen Vorbereitung hatte er anstelle des 2. Sitzes seiner Jeannin-Stahltaube einem Gasbadeofen eingebaut, den er mit dem Tank im Spannturm und dem Zwischentank verband. Alle Tanks füllte er mit Benzin. Über eine Handpumpe füllte er während des Fluges den Tank im Spannturm nach, der wiederum den Zwischentank versorgte. Am 1. April 1914 machte er sich mit dieser Jeannin-Stahltaube von Neumünster nach Berlin Johannisthal auf den Weg. Zur Orientierung verwendete er eine Mitropa-Eisenbahn-Karte. Im vorliegenden Heft sind schwerpunktmäßig Beiträge über Flugboote zu lesen. Da wir unter unserer Leserschaft auch Frauen vermuten ist nahe liegend Melli Beese auch mit einem Artikel zu huldigen. Denn - was einige Leserinnen und Leser vielleicht nicht wussten - diese Frau hat auch ein Flugboot konstruiert. Hedwig Amelie Beese wurde am 13. September 1886 in Laubegast bei Dresden geboren. Unter ihrem Rufnamen „Melli Beese“ war sie besser bekannt. Sie war die erste Frau in Deutschland die eine Pilotenprüfung ablegte. Der folgende Artikel zeugt von ihrer enormen Durchsetzungskraft, aber auch von ihrem schicksalhaften Ende. Melli Beese war die einzige Tochter eines Architekten. Ihre Eltern waren wohlhabend und förderten die begabte Tochter in allen Gebieten. Um an der Königlichen Akademie der freien Künste in Stockholm die Bildhauerkunst zu studieren verlässt Melli Beese von 1906 bis 1909 Deutschland. Dies war einer Frau zu jener Zeit an deutschen Kunstakademien unmöglich. Louis Schreck, Mitbegründer der F.B.A (Franco British Aviation)
Louis Schreck wurde am 8. März 1874 in Aubigné, einer kleinen Gemeinde von Sarthe geboren. Sein Vater, Jean Schreck 22 Jahre jung, im Elsass geboren, verdiente seinen Unterhalt als Konstrukteur bei der Eisenbahn. Die in Aubigné geborene Mutter und Hausfrau Louise geborene Poisson ist ebenfalls 22 Jahre jung. Aus dem Leben von Louis Schreck ist nicht viel bekannt. Lediglich dass er 1898 Marie Aline Gaché ehelichte und er zu diesem Zeitpunkt als Kassierer arbeitete ist überliefert. Einer seiner Trauzeugen ist der damals 24 Jahre junge Ingenieur Adrien Heurtebise, der später als Konstrukteur in seiner Firma arbeitete. Die junge Familie Schreck bezog 1898 eine kleine Wohnung an der 48. Rue de la Sablonville à Neuilly-sur-Seine. Louis Schreck wollte anfangs Automobilproduzent werden, aber er scheiterte mit diesem Vorhaben. Im Jahre 1903 verkauft Louis Schreck Kraftfahrzeuge in Delaunay Belleville und in Südamerika. Österreich-Ungarn, Pola 1917
© Walter Werner 2006 Bay. Schutzstaffel 24, Flugzeugführer Vzfw. Albert Hermann und Fliegerschütze Vzfw. Franz Xaver Brandl am 16. Februar 1918
© Walter Werner 2006 Gerhard Petersen beim Rekordflug am 1. April 1914
© Walter Werner 2006 Flugschule Lissabon (Belem) im Februar 1917
© Walter Werner 2006
Liebe Leserinnen und Leser,
die Wetterverhältnisse in diesem Frühjahr waren durch viele Niederschläge gekennzeichnet. Manche Regionen standen permanent unter Wasser. Vielerorts wurde der Wunsch verspürt, diesem Element zu entfliehen. Wahrscheinlich aus dieser Überlegung heraus ist der Schwerpunkt dieses Heftes die Entwicklungsgeschichte der Flugboote. Für die Überarbeitung des Artikels über die k.u.k. Kriegsmarine in diesem Heft bedanken wir uns herzlich bei Herrn Peter Plattner aus Wien. Er hat ihn unter seine fachkundige Lupe genommen und überlies uns Bilder zu diesem Thema. Er machte uns auch darauf aufmerksam, dass das Museum „1915/1918“ in Kötschach Mauthen (Kärnten) am 23.6.2006 eine Sonderausstellung zur k.u.k. Fliegertruppe plant. Die Kuratorin ist Frau Gabriele Schaumann, und Peter Plattner wirkt an der Gestaltung der Ausstellung mit. Auch im nächsten Heft (Nr16, Ausgabe Sommer 2006) können Sie wieder eine größere Themenvielfalt erwarten. Wenn viele Beiträge aus unserer Leserschaft kämen würden wir dies sehr begrüßen.
Ihre IGL
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