Heft 20

erfreulicherweise können wir in diesem Heft wieder Beiträge und Kritik in der Rubrik „Flugpost“ veröffentlichen, die einige Tipps und Anregungen für unser Mitteilungsblatt enthalten.

Veränderungen unseres Mitteilungsblatts sind Indiz dafür, was Leserkritik bewirken kann. So finden Sie diesmal ab Seite 735 die Entwicklungsgeschichte und die technische Beschreibung über den Höhenaufklärer Rumpler C.IV unseres Autors Michael Schmeelke. Gleichzeitig konnten wir auf diesem Weg Dieter Rühe als neuen Autor gewinnen. Lesen Sie seinen Artikel „Die Parseval-Flugmaschine von 1910".

Einen weiteren, sehr interessanten Betrag sandte uns Gerhard Friedrich Dose. Lesen Sie ab Seite 714 seinen Beitrag „Spurensuche – Das Grab des Vzfw. Heinrich Tuczek“.

Ihre IGL-Redaktion

Christophe Vasseur hatte auf der Internet-Seite des I.R. 187 in Lothringen und Reims gelesen, dass dieses Regiment zwischen den sehr verlustreichen Kampfeinsätzen im Winterfeldt–, Schwerin– und Kaiserlager gewesen war. Da er in der Gegend wohnt, bat er um Reproduktionen von vorhandenen Bildern. Seinen Wunsch habe ich ihm erfüllt und 36 Reproduktionen angefertigt. Er sandte mir im Gegenzug gescannte Karten von diesen Lagern und weitere Bilder, auch Luftaufnahmen vom 1917 vom Südosten von Reims.

Er teilte mir auch mit, dass in seinem Nachbarort noch ein Kreuz von 1917 steht. An der Stelle befand sich der Friedhof der JaSta 21. Außer dem Kreuz befindet sich dort noch ein einzelner, loser Grabstein, dem Flugzeugführer Tuczek gewidmet. Ich bat Christophe mir nähere Angaben zu senden. So erhielt ich von ihm eine Zeichnung des Grabsteins (Pierre Tombale) in Neuflize.

Anlässlich des 90. Jahrestages der ersten Landung eines RFC Flugzeuges in St. Omer im Jahr 1914 wurde auf dem heutigen Flugplatz ein Gedenkstein errichtet. Das Flugfeld in St. Omer wurde von 1914 bis 1918 vom Royal Flying Corps, später Royal Air Force als Durchgangsstation zu den Flugplätzen an der Westfront benutzt. Bis zum Ende des Krieges im November 1918 entwickelte sich der Platz in St. Omer zum größten Flugfeld an der Westfront.

Über 50 Squadrons starteten von hier aus zu ihrem Einsatz an die Front, wovon die 9. und 16. Squadron RFC in St. Omer erstmalig aufgestellt wurden. Außerdem befand sich in St. Omer eine große Reparaturwerkstätte für beschädigte Flugzeuge sowie ein Flugzeugdepot für die Fronteinheiten.

In der Stadt St. Omer war vom 12. Oktober bis zum 31. April 1916 das Hauptquartier des BEF und des RFC untergebracht. Ab dem Jahr 1917 griff auch die deutsche Fliegertruppe regelmäßig die Stadt und den Flugplatz St. Omer an.

Zum Thema Parseval-Flugmaschine möchte ich folgendes mitteilen: eine kurze Notiz über dieses Fluggerät in der "Deutschen Zeitschrift für Luftschiffahrt" erregte vor Jahren mein Interesse und ich begann systematisch zu suchen. Dabei erstreckten sich meine Recherchen ausschließlich auf Primärliteratur, zeitgenössische Bücher, Zeitschriften und vor allem Tageszeitungen.

Im Laufe der Zeit konnte ich viele neue Informationen sammeln. Daraus ist eine ca. 80seitige Broschüre entstanden, die ein Schweriner Verleger im Jahre 2001 druckte und vertrieb. Leider kam der Verlag seinen vertraglichen Verpflichtungen mir gegenüber in keiner Weise nach. Ich habe keinen Überblick über die Anzahl der verkauften Exemplare und eine ordnungsgemäße Abrechnung hat es nie gegeben. Deshalb fühle ich mich dem Verlag gegenüber frei von irgendwelchen Verpflichtungen und stelle hier dem Propellerblatt eine Kurzfassung dieser Broschüre zur Verfügung.

Aus Fotos sind – abgesehen von eventuell vorhandener Beschriftung auf der Rückseite – bei genauerer Betrachtung einige Informationen zu ermitteln. Manchmal hilft dies um das Foto in einen weiteren Zusammenhang zu stellen. Werknummern, Militärnummern und sonstige Beschriftungen sind zur Bestimmung von Bauserien und Stückzahlen wichtig. Mein Freund Peter Grosz hat da eine ähnliche Leidenschaft und nannte dies "Photoarchäologie".

Im September 1916 absolvierte die Rumpler C.IV, eine Artillerie und Aufklärungsmaschine der Rumpler Flugzeugwerke GmbH, Berlin Johannisthal ihren Jungfernflug. Am 18. Oktober erreichte dieser Prototyp mit voller Zuladung eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h und stieg innerhalb von 33 Minuten auf 5000 m. Die Fliegertruppe - sowohl Heer als auch Marine – hatten dringenden Bedarf an Höhenaufklärern mit großer Reichweite. Vergeben wurde aus diesem Grund von Idflieg bereits einige Wochen vorher einen Vorvertrag über 400 Maschinen vom Typ C.IV an die Rumpler Werke.

Die Rumpler C.IV war ein zweistieliger, verspannter Doppeldecker mit rechteckigem Rumpfquerschnitt. Der Rumpf und die zweiteiligen Flächen bestanden aus einer Holzkonstruktion mit Stoffbespannung, nur die Rumpfdecke im Motorbereich wurde aus Blech gefertigt. Die Flügel hatten eine 1,5 ^{o-V-Form und eine 2 o Pfeilform.}

Vermutlich handelt es sich um einen Nachtaufklärer, da der Krümmer sehr lang ist, um die Auspuffflammen zu verbergen.

Parseval-Flugmaschine, 1910

FEA13 Bromberg, Schulmaschine, Februar 1918

Rumpler Luftverkehr Berlin – Augsburg - München

Liebe Leserinnen und Leser,

erfreulicherweise können wir in diesem Heft wieder Beiträge und Kritik in der Rubrik „Flugpost“ veröffentlichen, die einige Tipps und Anregungen für unser Mitteilungsblatt enthalten.

Einen weiteren, sehr interessanten Betrag sandte uns Gerhard Friedrich Dose. Lesen Sie ab Seite 714 seinen Beitrag „Spurensuche – Das Grab des Vzfw. Heinrich Tuczek“.

Ihre IGL-Redaktion

Heft per e-Mail bestellen:
	Dieses Heft können Sie auch einzeln per e-Mail bestellen. Klicken Sie hierzu auf das nebenstehende Titelbild.