Liebe Leserinnen und Leser,

Luftkampfbilder – zu gut, um echt zu sein

zusammengestellt von Walter Werner

Das militärische Vermächtnis von Manfred Freiherr von Richthofen –

Erfahrungsbericht über Geschwaderflüge

Flugzeugbau Friedrichshafen FF 33e

von Michael Schmeelke

Chronik der Flieger-Ersatz-Abteilung 10 Böblingen – Teil 2

von Thorsten Pietsch und Tobias Weber

Wo fiel Oswald Boelcke?

Jörg Mückler

Euler C.I C.3538/15

Fokker Dr.I 425/17

im Artikel „Luftkampfbilder – zu gut, um echt zu sein“ sind Bilder zu sehen, die der Flugzeugführer Cockburn von der britischen RAF nach dem Ersten Weltkrieg mit Modellen nachstellte.

Aus Anlass des 90. Todestages von Manfred Freiherr von Richthofen lesen Sie seinen Erfahrungsbericht über Geschwaderflüge, den er Anfang April 1918 verfasste ab Seite 784.

Michael Schmeelke beschreibt im Artikel „Flugzeugbau Friedrichshafen FF 33e“ die Entwicklungsgeschichte dieses Seeflugzeugs ab Seite 794.

Mit der Chronik der Flieger-Ersatz-Abteilung 10 Böblingen – Teil 2 ab Seite 799 wollten wir eigentlich diesen Beitrag abschließen. Wir bekamen jedoch sehr viele neue Informationen und werden diese im Teil 3, Heft 25 (Sommer 2009) gesondert in Form einer Verlustliste veröffentlichen.

Wo fiel Oswald Boelcke? Mit dieser Frage beschäftigte sich Jörg Mückler sehr ausführlich. Seinen Bericht lesen Sie ab Seite 808.

Ihre IGL Redaktion

Als folgende ungewöhnlichen Bilder 1932 veröffentlicht wurden, entzündete sich ein Streit, der beinahe so heftig war, wie die Luftkämpfe, die auf ihnen dargestellt sind.

Einige am Ersten Weltkrieg teilnehmenden Flugzeugführer, Historiker und Fotoexperten waren durchaus der Meinung, dass Luftkämpfe so aussahen. Sie konnten jedoch den Streit nicht entscheiden, ob diese Bilder echt oder Fälschungen waren.

Frau Gladys Cockburn-Lange, die Witwe eines britischen Fliegers veröffentlichte sie, weigerte sich jedoch, den Fotografen zu nennen, der die Bilder machte. Ein angeblich vom Fotografen verfasstes anonymes Tagebuch, in dem beschrieben wird, wie die Bilder zustande kamen, heizte die Diskussion weiter an.

Kritiker meinten, die Fotos seinen zu scharf, als dass sie von einer Kamera stammen könnten, die – wie das Tagebuch behauptet – auf einem schwankenden und vibrierenden Flugzeug montiert war.

Da es sich hier um eine wörtliche Wiedergabe handelt, wurden keine Korrekturen gemacht und der Text im Original belassen. Als Quelle dienten Kopien vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Abt. Kriegsarchiv, I Luft Bd. 38.

Geschwaderflüge

Boelcke teilte seine 12 Piloten im Herbst 1916 in zwei Ketten. Er machte jede 5 bis 6 Flugzeuge stark. 6 bis 7 Flugzeuge lassen sich von einem Führer am besten führen, übersehen und sind am beweglichsten. Im allgemeinen genügt diese Kampfstärke noch heute. Der Engländer hat in Bezug auf Geschwaderfliegen die größten Erfahrungen und ist meist ebenso gegliedert.

Bei sehr starkem englischen Flugbetrieb ist man jedoch gezwungen, mit stärkeren Geschwadern zu arbeiten; ich starte mit 30 bis 40 Maschinen, also ein Geschwaderflug (Grund: das unterlegene deutsche Jagdflugzeug, oder starke Geschwadertätigkeit).

Die Gliederung bei einem so großen Geschwader ist folgende:

Der Geschwaderkommandeur am weitesten voraus und tiefsten.

Die Serie FF 33 des Flugzeugbaus Friedrichshafen entstand im November 1914 aus einer Weiterentwicklung der FF 29. Nach einigen kleinen Vorserien, der FF 33a und der FF 33b, die mit verschiedenen Motoren bestückt worden waren, erschien im März 1915 die FF 33e.

Die Friedrichshafen FF 33e war ein Wasserflugzeug, das 1915 in Manzell am Bodensee von Ing. Theodor Kober entwickelt und in seiner 1912 gegründeten Firma Flugzeugbau Friedrichshafen gebaut wurde. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde sie durchgehend produziert und hauptsächlich als Aufklärer eingesetzt.

Die Vorserienflugzeuge der FF 33e mit den Marine-Nummern 471 bis 473 erhielten als Antrieb noch den 160 PS starken Motor Mercedes D.III. Im Juni 1915 einigten sich Armee und Marine über die Zuweisung von Motoren. Danach erhielt das Heer die Mercedes D.III, die Marine die 150-PS-Benz Bz.III (161 PS max. Leistung) für seine Flugzeuge zugewiesen. Dieser Sechs-Zylinder-Motor wurde zum Standardtriebwerk für die Baureihe 33 des Flugzeugbaus Friedrichshafen.

Mit diesem Beitrag wollten wir den im Heft 21 begonnenen Artikel über die FEA 10 abschließen. Wir bekamen jedoch sehr viele neue Informationen, dass wir im Heft 25 (Sommer 2009) als Teil 3 eine Verlustliste der FEA 10 bringen werden.

Wer noch weitere Informationen zum Flugplatz Böblingen und zum Ausbildungsbetrieb hat, ist hiermit aufgerufen, sich mit uns in Verbindung zu setzen, damit wir unsere Informationen vervollständigen können.

Einige Biographien über Fluglehrer, Flugzeugführer und Beobachter der FEA 10 wurden im Internet veröffentlich. Wer keinen Internetzugang hat, kann diese hier im Propellerblatt nachlesen. Wir danken an dieser Stelle Thorsten Pietsch und Tobias Weber für ihre freundliche Unterstützung.

Hauptmann Oswald Boelcke fiel am 28. Oktober 1916 nach 40 Luftsiegen als Führer der in Lagnicourt liegenden Jagdstaffel 2. Seine Einheit flog für die Gruppe A der 1. Armee, während die in Hermies basierte Jasta 1 der Gruppe B der 1. Armee unterstellt war.

Die Ermittlung seines Absturzortes führt zunächst über die Wiedergabe eines Briefes seines Staffelkameraden Leutnant d. R. Erwin Böhme vom 31. Oktober 1916, veröffentlicht in "Boelcke, der Mensch, der Flieger, der Führer der deutschen Jagdfliegerei" von Johannes Werner.

Dort schreibt Böhme über den letzten gemeinsamen Einsatz: "Wir kamen auch sehr bald über Flers zum Angriff auf mehrere englische Flugzeuge ... (Ich sah) Boelckes (Maschine) ... in sachtem Gleitflug auf unsere Linien (zusteuern) ... und ich musste sehen, wie sie neben einer Batteriestellung aufschlug."

Demnach ist davon auszugehen, dass die Kollision zwischen Boelcke und Böhme jenseits der Front in der Nähe von Flers, etwa fünf Kilometer südlich Bapaume stattfand.

16. August 1916, FEA 10 Böblingen

Hier handelt es sich um eine von Otto gebaute LVG B.I, die bei Euler modifiziert wurde.

© Walter Werner 2008

Jagdgeschwader Nr. 1, Rittmeister Manfred Freiherr von Richthofen

© Walter Werner 2008

© Walter Werner 2008

© Walter Werner 2008